Kinderwunschtherapien

Die ideale Kinderwunschtherapie ist für jedes Paar unterschiedlich. Dementsprechend zahlreich sind auch die Methoden und Möglichkeiten, dem Wunschkind näher zu kommen.

In Abhängigkeit Ihrer Untersuchungsbefunde und Vorstellungen finden wir gemeinsam ein geeignetes Therapiekonzept.

Unser Team kann eine langjährige gemeinsame Expertise nachweisen und arbeitet unter modernsten Bedingungen in unserem Reinraumlabor.

Zyklusbeobachtung mit Ovulationsinduktion

Der natürliche Zyklus der Frau wird mittels Ultraschall-Untersuchungen und Hormonbestimmungen beobachtet. Bei einer gestörten Eizellreifung beziehungsweise bei einem ausbleibenden Eisprung können zur Unterstützung der Eizellreifung Medikamente in Tabletten- oder Spritzenform gegeben werden.

Durch das gezielte medikamentöse Auslösen des Eisprungs kann der optimale Zeitpunkt für eine Befruchtung bestimmt und eine Schwangerschaft durch normalen Geschlechtsverkehr erreicht werden. Voraussetzungen sind eine normale Samenqualität und die Durchgängigkeit der Eileiter.

Methoden der assistierten Befruchtung

Sowohl die Inseminationstherapie als auch die In-vitro-Fertilisation und ICSI-Therapie gelten als Methoden der assistierten Befruchtung. Mit den genannten Verfahren werden die Chancen auf eine Befruchtung der Eizelle erhöht. Die Verschmelzung von Ei- und Samenzelle bleibt trotzdem ein natürlicher und sehr individueller Vorgang. Welche Methode in Ihrem Fall die richtige ist, entscheiden wir je nach Vorgeschichte und Ihren Befunden.

Die Chancen, im Rahmen einer IVF- oder ICSI-Behandlung schwanger zu werden, sind wesentlich vom Alter der Patientin abhängig. Die Schwangerschaftsrate für eine 35-jährige Patientin liegt nach dem Transfer von durchschnittlich zwei Embryonen bei 36 %, bei einer 40-jährigen Patientin bei etwa 25 %. Die Fehlgeburtenrate nach einer IVF- oder ICSI-Therapie liegt bei durchschnittlich 20 % (gegenüber 10 – 15 % nach natürlicher Empfängnis) und steigt mit zunehmendem mütterlichem Alter an. Dies wirkt sich direkt auf die Geburtenrate aus. Diese liegt bei einer 35-jährigen Patientin bei 25 %, bei einer 40-jährigen Patientin noch bei 15 % (Quelle: DIR-Register). Auch bei dieser Methode sind die Voraussetzungen für eine Schwangerschaft in jüngerem Alter günstiger.

Intrauterine Insemination (IUI)

Die Inseminationsbehandlung kann bei einer milden Einschränkung der Samenqualität, das heißt einer zu geringen Spermakonzentration oder Spermabeweglichkeit, sinnvoll sein. Auch bei dieser Methode wird der Zyklus der Frau, wenn nötig mit medikamentöser Unterstützung, mittels Ultraschalls und Blutuntersuchung beobachtet und der Eisprung zum optimalen Zeitpunkt ausgelöst.

Am Tag des Eisprungs gibt der Partner eine Samenprobe ab. Diese wird im Labor aufbereitet. Das heißt, die Samenfäden mit der besten Beweglichkeit und normaler Form werden stark angereichert. Die aufbereiteten Samenzellen werden dann mit einem speziellen Katheter direkt in die Gebärmutterhöhle übertragen. Dieser Vorgang ist vergleichbar einer gynäkologischen Untersuchung und in aller Regel nicht schmerzhaft.

Eine Inseminationsbehandlung kann auch nach Operationen am Gebärmutterhals, zum Beispiel einer Konisation, sinnvoll sein, da hier die Wanderung der Spermien zur Gebärmutterhöhle beeinträchtigt sein kann.

IVF – In-vitro-Fertilisation

Die In-vitro-Fertilisation ist eine Methode der künstlichen Befruchtung. Dies bedeutet, dass Eizellen aus dem weiblichen Eierstock entnommen und im Reagenzglas mit den Samenzellen des Mannes befruchtet werden. Um eine genügende Anzahl von Eizellen aus dem Eierstock entnehmen zu können, wird die Reifung von Eibläschen durch eine etwa zweiwöchige Hormonbehandlung unterstützt. Die reifen Eizellen werden dann in einem ambulanten Eingriff unter einer kurzen Narkose aus dem Eierstock entnommen und mit den aufbereiteten Samenzellen des Mannes außerhalb des Körpers zusammengebracht. Erfolgt eine Befruchtung, werden wenige Tage später ein bis zwei Embryonen in die Gebärmutter übertragen. Dieser Embryotransfer kann mit einer gynäkologischen Untersuchung verglichen werden und findet ohne Narkose statt.

Die IVF-Therapie ist dann sinnvoll, wenn zum Beispiel ein Eileiterverschluss der Frau bekannt ist und Eizellen und Samenzellen auf natürlichem Weg nicht zusammenfinden können. Eizellen und aufbereitete Samenzellen werden in einer Schale zusammengebracht, und die Samenzellen befruchten die Eizellen ohne weitere Labormaßnahmen.

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)

Die ICSI-Therapie ist eine Zusatzmaßnahme der künstlichen Befruchtung, die insbesondere bei starken Einschränkungen der Samenqualität angewendet wird. In jede entnommene reife Eizelle wird direkt unter einem speziellen Mikroskop ein einzelnes Spermium injiziert. Wenn sich in der Samenflüssigkeit des Mannes keine Spermien befinden, kann versucht werden, Samenzellen direkt aus dem Hoden (TESE) oder Nebenhoden (MESA) zu gewinnen. Dies ist nur im Rahmen eines operativen Eingriffs möglich. Gelingt es, Spermien zu finden, wird eine ICSI-Therapie angeschlossen.

IVF im natürlichen Zyklus

(Modified) Natural Cycle IVF

Manche Patientinnen lehnen die Stimulation des Eierstockes mit Hormonen ab, können die Stimulationsbehandlung aus gesundheitlichen Gründen nicht wahrnehmen oder haben schlechte Erfahrungen damit gemacht (z. B. bei ovarieller Überstimulation). Grundsätzlich ist es möglich, eine IVF- oder ICSI-Therapie ohne oder nach einer sehr milden Stimulation des Eierstockes durchzuführen.

Im Rahmen einer IVF im natürlichen Zyklus werden keine Medikamente zur Stimulation des Follikelwachstums eingesetzt. Es wird lediglich eine Auslösespritze gegeben, die die letzten Schritte der Eizellreifung anschiebt und eine bessere zeitliche Planung der Follikelpunktion erlaubt.

Bei der „IVF im modifiziert natürlichen Zyklus“ wird eine milde Stimulation des Eierstockes durchgeführt. Hierbei werden andere (z. B. Clomifen) oder wesentlich geringere Mengen an FSH-Spritzen gegeben als bei der klassischen IVF-Behandlung. Je nach Stimulationsverlauf müssen gegebenenfalls zusätzlich sogenannte GnRH-Antagonisten, die einen vorzeitigen Eisprung verhindern, gegeben werden. Auch hier ist eine Auslösespritze nötig, um die letzten Schritte der Eizellreifung anzuschieben und den Zeitpunkt der Follikelpunktion besser zu planen.

Da die Eierstöcke nicht oder nur mild stimuliert werden, reift in der Regel auch nur ein bzw. reifen nur wenige Follikel heran. Bei einer IVF im natürlichen Zyklus ist allerdings damit zu rechnen, dass es in einem hohen Prozentsatz der Zyklen (ca. 50 %) nicht zur Follikelpunktion kommt oder bei der Follikelpunktion keine Eizelle gewonnen werden kann. Dies ist lässt sich aus der Tatsache erklären, dass nicht in jedem Eibläschen eine Eizelle heranreift. Auch löst sich im natürlichen Zyklus der Eisprung häufig spontan zu früh aus, sodass keine Follikelpunktion mehr durchgeführt werden kann. Daraus folgt, dass jüngere Patientinnen mit einem stabilen Zyklus deutlich bessere Erfolgschancen bei einer natürlichen IVF haben.

Die Vorgänge der Follikelpunktion, der künstlichen Befruchtung der Eizelle durch die IVF- oder ICSI- Methode und des Embryotransfers bleiben bei einer Behandlung im natürlichen Zyklus unverändert. Allerdings ist es häufiger möglich, die Gewinnung der Eizellen ohne Narkose durchzuführen. Bedingt durch die geringere Zahl gewonnener Eizellen ist die Schwangerschaftsrate pro Zyklus und auch pro Embryotransfer geringer als bei einer konventionellen IVF-Therapie mit hormoneller Stimulation. Allerdings ist es bei der IVF im natürlichen Zyklus möglich, in jedem Zyklus eine Eizellgewinnung zu versuchen, da die Eierstöcke sich nicht von einer vorausgegangenen Stimulation erholen müssen.
 
Ein wichtiger Gesichtspunkt ist die Kostensituation. Falls die Krankenkasse die Kosten für die IVF-Therapie trägt, ist es oftmals günstiger, eine klassische Stimulation mit nachfolgender IVF oder ICSI zu wählen. Die Gesamtchancen für eine Schwangerschaft pro Behandlungszyklus sind bei der Gewinnung mehrerer Eizellen höher, insbesondere wenn Methoden wie die verlängerte Embryonenkultur oder die Kryokonservierung befruchteter Eizellen zusätzlich genutzt werden.

Spenderspermabehandlung

Wenn bei einem Paar eine massive Einschränkung der Samenqualität oder auch eine Azoospermie (das Fehlen von Samen im Ejakulat) vorliegt, gibt es die Möglichkeit, eine Behandlung mit Spendersperma durchzuführen.
Je nach Befunden kann damit eine Insemination oder auch eine IVF-Therapie erfolgen. 

Die Spenderproben können über Samenbanken bestellt werden. Dabei werden die Spender sorgfältig auf übertragbare Infektionen oder vererbliche Risiken überprüft und möglichst passend zu dem Paar ausgewählt.

Wir arbeiten mit den nachfolgenden Samenbanken zusammen:

EUROPEAN SPERM BANK

TFP Sperm Bank

Cryostore Deutschland GmbH

ERLANGER SAMENBANK

CRYOBANK-MÜNCHEN

CRYOS INTERNATIONAL