Was Sie tun können
Bei Kinderwunsch ist eine gute Schwangerschaftsvorbereitung wichtig. Es gibt einige Aspekte, die Sie beachten sollten, um möglichst gute Bedingungen für sich und Ihr Kind zu schaffen. Manche betreffen Ihren Lebensstil, andere Punkte sollten Sie vorab mit Ihrer Frauenärztin bzw. Ihrem Frauenarzt besprechen.
Gesunde Ernährung
Schon vor einer Schwangerschaft sollten Sie sich abwechslungsreich, fett- und kohlenhydratarm ernähren. Auch der Mehrbedarf der werdenden Mutter an Mineralstoffen und Vitaminen kann bis auf die Aufnahme von Jod und Folsäure durch eine gesunde Mischkost gedeckt werden.
Folsäure
Sobald Sie einen Kinderwunsch hegen, sollten Sie Folsäure einnehmen. Durch die regelmäßige Einnahme kann das Risiko für Fehlbildungen beim Baby, wie z. B. der Wirbelsäule, Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und Herzfehler deutlich gesenkt werden.
Der Bedarf an Folsäure liegt in der Schwangerschaft bei etwa 600 Mikrogramm täglich und kann in der Regel durch die Ernährung allein nicht ausgeglichen werden. Dennoch können Sie sich durch eine ausgewogene Kost mit viel Gemüse, Obst, Vollkorn- und Milchprodukten sowie Fisch folsäurereich ernähren. Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch wird deshalb empfohlen, bis zu drei Monaten vor einer angestrebten Schwangerschaft pro Tag 400 Mikrogramm Folsäure zusätzlich in Tablettenform zu sich zu nehmen und dies bis zur 12. Schwangerschaftswoche fortzusetzen.
Nikotin
Nikotin beeinflusst die Fruchtbarkeit von Mann und Frau – der beste Grund, das Rauchen schon bei der Entscheidung für ein Kind zu beenden und nicht nur zu reduzieren. Dies gilt umso mehr nach Eintritt der Schwangerschaft, denn Zigarettenkonsum schadet nicht nur der werdenden Mutter, sondern auch dem Ungeborenen. Das Risiko für Fehl-, Früh- und Totgeburten steigt ebenso wie die Neigung zu Allergien und Infektionskrankheiten beim Kind.
Alkohol
Da keine Grenzwerte für einen unbedenklichen Konsum von Alkohol in der Schwangerschaft bekannt sind, sollten Sie bei bestehendem Kinderwunsch, spätestens ab Bekanntwerden der Schwangerschaft, das Trinken alkoholischer Getränke komplett unterlassen.
Übergewicht und Untergewicht
Deutliches Übergewicht kann die Qualität des Eisprungs negativ beeinflussen, sodass eine Gewichtsreduktion auf jeden Fall sinnvoll ist.
Circa 50 % aller Deutschen sind mit einem Body-Mass-Index (BMI) von > 25 übergewichtig. Ab einem BMI von 30 spricht man von Adipositas (Fettleibigkeit). Übergewicht kann nicht nur zu Problemen bei dem Erreichen einer Schwangerschaft führen, sondern auch zu Komplikationen während der Schwangerschaft. Die Fehlgeburten- und die Fehlbildungsrate sind erhöht und es kommt vermehrt zu Frühgeburten aufgrund von Komplikationen wie Schwangerschaftsdiabetes, Fehlfunktionen des Mutterkuchens oder Wachstumsproblemen des Kindes. Außerdem ist bei übergewichtigen Frauen die ultraschallgesteuerte Überwachung wegen der ausgeprägten Bauchdecke deutlich erschwert. Auch starkes Untergewicht reduziert die Chancen, schwanger zu werden, weil es zu Zyklusproblemen - bis hin zu ausbleibende Blutungen - kommen kann. Im Sinne Ihrer eigenen Gesundheit und der des ungeborenen Kindes sollten Sie daher auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung achten. Wenn ein Über- oder Untergewicht vorliegt, steht Ihnen professionelle Hilfe in Form von Ernährungsberatung oder Sportprogrammen zur Verfügung.
Medikamente
Für den Fall, dass Sie dauerhaft Medikamente einnehmen müssen, sollten Sie mit Ihrer/Ihrem Haus- oder Frauenärztin/-arzt klären, ob diese die Schwangerschaft gefährden könnten. Eventuell muss dann bereits im Vorfeld eine Umstellung auf ein anderes Medikament erfolgen. Dies gilt zum Beispiel für Mittel gegen Bluthochdruck, für Psychopharmaka, Antiepileptika und Antibiotika.
Es empfiehlt sich generell bei chronischen Erkrankungen, die Medikation über circa sechs Monate vor Beginn der Schwangerschaft stabil einzustellen, damit die Risiken für Mutter und Kind möglichst gering bleiben. Auch Ihr Partner sollte bei einer regelmäßigen Medikamenteneinnahme mit seiner behandelnden Ärztin / seinem behandelnden Arzt besprechen, ob eine Beeinträchtigung der Samenqualität möglich ist.
Immunstatus
Bei Planung einer Schwangerschaft lohnt sich der Blick in den eigenen Impfpass. Zum einen können Infektionskrankheiten der Eltern das Neugeborene gefährden oder es kann eine Erkrankung der Mutter in der Schwangerschaft zu Fehlgeburten oder zu Fehlbildungen des Kindes führen. Zum anderen können Kinderkrankheiten bei ungeimpften Erwachsenen wesentlich schwerer verlaufen und sogar lebensbedrohlich werden.
Beide Elternteile sollten vor einer Schwangerschaft den Impfstatus für Tetanus, Pertussis (Keuchhusten), Masern und Poliomyelitis überprüfen lassen.
Bei Frauen mit Kinderwunsch ist die zusätzliche Überprüfung des Impf- beziehungsweise Immunstatus für folgende Infektionserkrankungen wichtig:
Röteln, Windpocken, Grippe, Toxoplasmose, Zytomegalie, Ringelröteln.